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TurboGrafx [NEC]

TurboGrafx
TurboGrafx

Ein Konsole wie das TurboGrafx zu erhalten ist schon an sich ein Höhepunkt – wenn dann das Gerät sowie das komplette Zubehör noch dazu original verpackt ist, dann ist das kaum noch zu übertreffen. In diesem Artikel will ich die Konsole und das Zubehör näher vorstellen.

Beginnen möchte ich mit der zeitlichen Einordnung und der Geschichte dieser Konsole. Technisch ist es das gleiche Gerät wie die PC Engine, die 1987 in Japan erschienen ist. Damals wurde in Europa nur in wenigen Zeitschriften über das Gerät berichtet, wobei aber eben diese wenigen Informationen viele Begehrlichkeiten weckten – eine 8 Bit Konsole mit 16 Bit Grafikchip, die tolle Umsetzungen von Arcade-Automaten ermöglicht. In Europa wurde die PC Engine nur in Frankreich und England offiziell verkauft. 1988 beherrschte die Konsole den Markt in Japan und verkaufte sich besser als die Geräte von Nintendo und Sega.

1988 wurde beschlossen, das Gerät auch in Nordamerika zu veröffentlichen. Dabei gab es zwei Bedenken: der Name des Geräts musste angepasst werden und „aggressiver“ klingen – daher „TurboGrafx-16“ – was den Hinweis auf die 16 Bit GPU beinhaltet. Da in Amerika vor allem die Größe etwas zählt, musste auch ein neues Gehäuse entwickelt werden. Die Entwicklung dauerte etwas länger als gedacht und daher gab es die ersten Testverkäufe erst Ende 1989.

Zu diesem Zeitpunkt startet auch das Sega Genesis in den USA und bot mit Altered Beast einen besseren Titel, der mit der Konsole ausgeliefert wurde als das TurboGrafx mit Keith Coruage in Alpha Zones, das im Westen komplett unbekannt war. Ebenso überschätzte NEC die Verkaufsprognosen und produzierte 750.000 Konsolen an denen vor allem der Partner Hudson verdiente, da dieser pro produzierter Konsole bezahlt wurde, unabhängig davon, ob diese verkauft wurden oder nicht.

Nach dem Scheitern in den USA entschied sich NEC die Veröffentlichung der Konsole in Europa zu stoppen. Die bereits produzierten Einheiten waren im Grunde amerikanische Modelle, die auf PAL umgebaut und in TurboGrafx (siehe Bilder) umbenannt wurden.
Der europäische TurboGrafx hat nicht nur ein anderes Logo und Schachtel, sondern ist auch in einem helleren Grauton gehalten als sein amerikanisches Gegenstück. Dazu wurde es auf 50Hz heruntergetaktet, was zu Slowdowns und/oder Timing-Bugs führen kann.
NEC verkaufte die Lagerbestände an Distributoren, wie z. B. Telegames in England. Außerdem gab es keine europäischen HU-Cards (TurboChips) – es konnten die amerikanischen Versionen ohne Modifikationen verwendet werden. Angeblich gibt es lt. unbestätigten Gerüchten lediglich 2.500 Stück der PAL-Version (was ich nicht glauben kann).

Leider passen die Controller der PC Engine nicht an das Turbografx und umgekehrt. Es gibt aber entsprechende Adapter.

Auch die HU-Cards sind nicht kompatibel zwischen den Regionen. Es gibt aber Adapter, um die japanischen Karten in den TurboGrafx Geräten zu verwenden. In Japan wurde die PC Engine so modifiziert, dass die US HU-Cards nicht abgespielt werden können. Dies geschah in erste Linie wegen des geringeren Schwierigkeitsgrad der amerikanischen Spiele und der Zensur mancher Stellen, damit das keinen negativen Einfluss auf den japanischen Markt hat. Der Adapter wird unter dem Namen PC-Henshin vertrieben.

Ein Turbo-Everdrive (Flashcard mit SD-Karte) kann ROMs sowohl auf der PC Engine als auch auf dem TuboGrafx zur Verfügung stellen. Dazu gibt es auf dem Gerät einen kleinen Schalter.

Zubehör

TurboPad
Das TurboPad ist der Standard-Controller vieler PC Engine (und TurboGrafx) Konsolen. Der Controller, der ursprünglich mit der PC Engine ausgeliefert wurde hatte die die Bezeichnung „Pad“. Das TurboPad verfügt über zwei Turboschalter über den Haupttasten mit bis zu drei Geschwindigkeitseinstellungen für jede Taste.
Ursprünglich wurde dieser Controller als Zubehör verkauft. Später wurde er auf Grund des geringen Kostenunterschieds als Standard-Controller eingesetzt.
Bei meiner PC Engine habe ich noch den Original-Controller mit dabei.
Die TurboGrafx hatte bereits bei der Veröffentlichung das Turbo Pad mit dabei. Der Controller wurde aber der jeweiligen Konsole angepasst – bei meiner europäischen TurboGrafx ist auch der passende Controller dabei, zu erkennen an der blauen und roten Linie über dem Steuerkreuz.
Das Turbo Pad, das ich in Original Verpackung habe, ist die amerikanische Version (HES-PAD-01)
Leider sind die Controller zwischen den japanischen und amerikanischen Geräten nicht austauschbar. Während in Japan ein 8 poliger Mini-DIN Stecker verwendet wurde, musste in USA/Europa wieder alles größer sein und es wurde ein großer 8 poliger DIN Stecker verwendet.

TurboStick
TurboStick


TurboStick
Der TurboStick ist speziell für die Verwendung mit Beat’em-Up und 2D-Shooter-Titeln gedacht, wie Street Fighter II: Champion Edition und Blazing Lazers. Ferner existieren diverse Gamepads, die mit mehr als den standardmäßigen zwei Aktionsknöpfen ausgestattet sind. Diese erschienen häufig zusammen mit Titeln, die explizit Gebrauch von dieser Aktionsknopf-Vielfalt machen. Wie zum Beispiel der Super CD-ROM²-Titel Forgotten Worlds, der gemeinsam mit dem NEC Avenue Pad 3 erschien.

TurboTap
Das TurboTap ist das offizielle Multi-Tap für das TurboGrafx-16, mit dem bis zu fünf Controller gleichzeitig an die Konsole angeschlossen werden können. Da die Konsole nur über einen Controller-Port verfügt, ist sie ein unverzichtbares Zubehör für Multiplayer-Spiele.

Spiele, die das TurboTap unterstützen, tun dies in unterschiedlichem Maße. Einige erlauben das gleichzeitige Spielen mit fünf Spielern, während andere einfach das abwechselnde Spielen mit zwei Spielern erlauben, ohne dass ein Controller gemeinsam genutzt werden muss.

Aufgrund der Unterschiede bei der Pinbelegung von PC Engine- und TurboDuo-Controllern ist der TurboTap nur mit der TurboGrafx-16-Konsole kompatibel.

Controller
Es gibt noch original Controller auf Ebay zu kaufen, aber auch neue Controller z.B. von der Firma Hyperkin unter dem Namen „Specialist“. Der Vorteil dieses Ersatz ist, das auch ein Adapterkabel mit dabei ist sodass der Controller auch mit der PC Engine verwendet werden kann.

Turbografx-16 – einzige Variante mit anderem Joypadstecker (DIN anstelle von Mini-DIN).
schwarzes CD-ROM – passt nur an die Turbografx-Konsolen. Benötigt spezielle System-Cards zum Spielen.
Turbo-Duo – Super-CD-ROM² fest eingebaut.
Turbo-Express – Handheld mit Farbdisplay
Pioneer-Laser-Active – es gibt von NEC zwei Einschubmodule: PAC-N1 bzw. PAC-N10
Für das Laser-Active erschienen eine Handvoll Spiele im speziellen LD-Format

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