MB Microvision
Das MB Microvision war die erste tragbare Spielekonsole mit austauschbaren Spielmodulen und gilt als ein Pionier in der Geschichte des Handheld-Gamings. Obwohl es heute weniger bekannt ist, legte das Microvision den Grundstein für viele der tragbaren Konsolen, die in den folgenden Jahrzehnten erfolgreich wurden.
Die Geschichte des Microvision beginnt im Jahr 1979, als die amerikanische Firma Milton Bradley (MB), die vor allem für Brettspiele wie Das verrückte Labyrinth bekannt war, beschloss, in die Welt der Videospiele einzusteigen. Zu dieser Zeit waren tragbare elektronische Spiele meist auf ein einzelnes Spiel beschränkt, aber MB hatte eine innovative Idee: Sie wollten eine tragbare Konsole entwickeln, bei der man die Spiele durch austauschbare Module wechseln konnte.
Das Ergebnis war das Microvision, das im November 1979 auf den Markt kam. Die Konsole war relativ einfach gestaltet: Sie hatte ein kleines, monochromes LCD-Display, eine Folientastatur für die Steuerung und einen Steckplatz oben, in den die Spielmodule eingeführt wurden. Jedes Modul enthielt nicht nur das Spiel selbst, sondern auch einen eigenen Mikroprozessor, der die Leistung der Konsole erweiterte und es ermöglichte, unterschiedliche Spielgenres zu unterstützen.
Zu den ersten veröffentlichten Spielen gehörten Block Buster (eine Variante von Breakout), Connect Four und Star Trek: Phaser Strike. Diese Spiele zeigten die Vielseitigkeit des Microvision und machten es zu einem einzigartigen Gerät auf dem Markt.
Trotz seines innovativen Konzepts hatte das Microvision jedoch auch einige Herausforderungen zu bewältigen. Die Technologie war noch in den Kinderschuhen, und das LCD-Display war anfällig für Ausfälle, insbesondere durch Pixelausfälle und verblassende Bildschirme. Außerdem war die Auswahl an Spielen relativ begrenzt, mit insgesamt nur etwa einem Dutzend veröffentlichter Titel.
Trotz dieser Einschränkungen wurde das Microvision in Nordamerika und Europa einigermaßen erfolgreich verkauft und hatte einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung tragbarer Konsolen. Es zeigte, dass es einen Markt für tragbare, modulare Spielsysteme gab und inspirierte spätere, erfolgreichere Handheld-Konsolen wie den Nintendo Game Boy.
Die Produktion des Microvision wurde 1981 eingestellt, und die Konsole geriet allmählich in Vergessenheit. Dennoch bleibt das MB Microvision ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Videospiele, der den Weg für die tragbaren Gaming-Systeme ebnete, die heute so beliebt sind. Es steht als Zeugnis für die Innovationskraft und den Pioniergeist einer Zeit, in der die Videospielindustrie gerade erst begann, das Potenzial tragbarer Spiele zu erkennen.
Veröffentlichung: | 1981 |
verkaufte Geräte: | nicht bekannt |
Spiele: | 12 |
Prozessor: | Intel 8021/TI TMS1100 |
Takt: | 100 kHz |
RAM: | 32 Nibbles (16 8-Bit Bytes in der CPU integriert) |
ROM: | 2 KB (TMS1100) bzw. 1 KB (Intel 8021) |
Grafikeinheit: | Custom (hergestellt von Hughes) |
Sound: | Piezo-Piepser |
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