
Thomson TO7-70
Dieses Mal gibt es einen kurzen Abstecher in die französische Heimcomputerszene. Dazu habe ich günstig einen Rechner der französischen Firma Thomson ersteigert. Der Rechner wurde 1984 zusammen mit dem MO-5 vorgestellt. Während der TO-7/70 der Philosophie des TO-7 folgte und diesen erweiterte, war der MO-5 eine abgespeckte Version. Die Idee dahinter war, einen französischen Heimcomputer zu entwerfen, der in der Lage sein sollte mit dem Sinclair ZX Spectrum oder dem Commodore 64 in Wettbewerb zu stehen.
Der Rechner hatte in Deutschland keinen großen Erfolg, obwohl er hard- als auch softwareseitig einige Features bot, die anderen Rechnern nicht einmal per Erweiterung zugänglich waren.
Es gibt unterschiedliche Varianten des Gehäuses und der Tastatur. Meine Version hat eine leichtgängige Schreibmaschinentastatur mit QWERTY-Layout. Es gibt auch eine Version mit „Gummitastatur“ wie vom Spectrum 48K bekannt. Das Tastaturlayout ist mit AZERTY-Layout wie in Frankreich üblich. Auch auf meiner Tastatur sind die akzentuierten Buchstaben erreichbar (6, 7, 8, 9 und 0 zusammen mit der Taste ACC).
Auf der linken Seite befindet sich der Modulschacht der durch eine Klappe geschützt wird. Die Klappe läßt sich durch einen vorn angebrachten Drucktaster öffnen und im Bedarfsfall auch per Schiebeschalter verriegeln. Rechts oben ist der Resetknopf zu finden. Links daneben liegt unter einer Klappe verborgen der eingebaute Lichtgriffel. Bei Verwendung wird der Lichtgriffel zur gewünschten Position auf dem Bildschirm bewegt und kurz dagegen gedrückt um eine Aktion zu starten. Diese Technik funktioniert sehr leicht und erstaunlich präzise.
Bereits nach dem Einschalten steht ein Menü zur Verfügung, das bequem mit dem Lichtgriffel bedient werden kann (alternativ auch mit der Tastatur). Je nach Zustand (Modul eingesteckt, Floppy/Datasette angeschlosseb) kann mit dem Lightpen die gewünschte Option ausgewählt werden.

Thomson TO7-70
Der TO7-70 verfügt über kein eingebautes Basic. Das Basic, das von Microsoft stammt, wurde als Modul mitgeliefert.
Als Prozessor wurde in diesem Rechner ein Motorola 6809E mit 1 MHz Taktfrequenz verwendet. Zur Seite standen ein ROM mit 6 kB und 48 kB RAM als Speicher. Im Textmodus werden 40 x 25 Zeichen angezeigt und die Grafik hat eine Auflösung von 320 x 200 Pixel. Der Rechner verfügt über 16 Farben, die Tonausgabe erfolgt in Mono.
Schnittstellen:
– 3 x Systembus
– Speicherbus
– Steckmodul
– Kassette
– Audio
– Video
– HF-Modulator

Thomson TO7-70 Lichtgriffel
Je nachdem welches Modell des Rechners vor einem steht, unterscheiden sich die Möglichkeiten des Anschlusses an einen Bildschirm. Bei allen Varianten ist dies per Antennenkabel möglich. Es gibt aber auch eine Variante mit SCART-Kabel und eine mit einer 5-poligen DIN-Buchse die ein Composite-Signal bietet.
Leider kann ich im Moment den Rechner nicht weiter benutzen als ihn einzuschalten und mit etwas mit BASIC zu beschäftigen. Der Startbildschirm ist etwas „verschoben“ – u. a. stimmen auch die Farben nicht ganz. Im BASIC ist davon nichts zu bemerken. Dazu habe ich aktuell keine Möglichkeit ein Programm zu laden.
Ein wirklich interessantes Gerät für das es auch einige Umsetzungen der von C64 oder Sinclair Spectrum bekannten Spiele gibt. Ich werde mich weiter damit beschäftigen und evt. auch eine Lösung für mein Problem finden.
Links
https://forum.system-cfg.com/viewtopic.php?t=6682
Gibt’s dafür (schnelles) RS232?
Dazu habe ich leider keine Infos gefunden bei meinen Recherchen.