Nun hat sich meine Sammlung um ein weiteres „Schmuckstück“ erweitert: den Sinclair ZX Spectrum 128K. Ich hatte das Glück einen in England zu finden der aussieht als käme er gerade aus der Fabrik. Zusammen mit dem Netzteil, der Anleitung, zwei 128K Kassetten und den Kabeln für den Kassettenrekorder-Anschluss. Vom Vorbesitzer hatte er noch eine neue Tastaturmembran spendiert bekommen.
Äußerlich ist er vom Spectrum+ kaum zu unterscheiden. Das wichtigste Merkmal ist wohl der Kühlkörper auf der rechten Seite – daher kommt auch der Spitzname „Toast Rack“ – Toastständer 😉 (Es passen aber keine Toasts in die Rippen – ehrlich 🙂 )
1985 erschienen bringt der 128K Neuerungen, die man sich schon vom Spectrum+ erwartet hatte:
- Mehr Speicher (128K)
- RGB Videoausgang
- RS232 Schnittstelle
- verbessertes Basic
- eigener Soundchip (AY-3-8912A)
Für viele ist der 128K das schönste Sinclair Modell – wie ich finde zurecht.
Im Gegensatz zu den vorigen Modellen hat er auch keinen internen Lautsprecher mehr. Der verbesserte Sound kann über den Fernseher gehört werden oder indem man einen Lautsprecher mit dem „Ear“-Anschluss verbindet.
Zuerst erschien er in Spanien – dort gab es ihn auch mit dem Keypad (externe Zehnertastatur). Bei der spanischen Version war der Sinclair-Schriftzug nicht rot, sondern weiß. In England startete der Verkauf erst 1986 da noch viele Spectrum+ Modelle auf Lager waren. Er kostete zu dieser Zeit 179,95 Pfund.
Beim Einschalten des Sinclair ZX Spectrum 128K erscheint als erstes das „Boot-Menü“ das alle weiteren – Armstrad-Modelle – auch haben. Damit kann man den 128K direkt in den 48K Modus schalten um evt. Kompatibilitätsprobleme zu umgehen.
Leider war das der letzte „echte“ Sinclair-Computer. 1986 wurde die Marke Sinclair an Armstrad verkauft. Daher hatte der 128K nur ein kurzes Marktleben. Alle Nachfolgemodelle wurden schon von Armstrad produziert. Daher ist der 128K entsprechend schwer zu erhalten.
Bei manchen Modellen kann es vorkommen, dass es zusammen mit einem Plus D Disketteninterface nicht funktioniert.
Um das beste Bild aus dem Spectrum 128K herauszuholen, verwendet man am besten ein RGB-Scart-Kabel – das gibt’s bei Ebay England von Retro Computer Shack für 12 Pfund. Bei meinem modernen LCD-TV hatte das Bild alle paar Sekunden einen „Aussetzer“. Bei einem älteren Fernseher ist das Bild gestochen scharf. Bei diesem Scart-Kabel ist der Soundanschluß ein extra Kabel auf der Sinclair-Seite, da am RGB-Anschluss kein Sound anliegt. Das Kabel für den Sound wird beim „Ear-Anschluss“ eingestöpselt. Zur Not kann man auch direkt das Composite Signal von PIN 1 (Composite Video) und PIN 2 (0 Volt DC) nehmen – da kann es aber sein, dass es Verschiebungen bei den Farben gibt. Die schlechteste Lösung ist der TV-Out.
Als Interfaces habe ich das DIVIDE 2k11 von Lotharek und das Spectranet ohne Problem getestet. Bei Anschluss des DIVIDE wird der Spectrum 128K automatisch in den 48K Modus geschaltet in dem aber trotzdem 128K Programme geladen werden können. Das DIVIDE funktioniert ohne Änderung der Jumper gegenüber dem 48K.