
Xenoblast
Autor: Tony Kingsmill
Jahr: 2021
Rechner: Sinclair ZX Spectrum
Genre: Shoot’em’up
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Xenoblast – Ein klassisches Shoot’em’up mit purem Retro-Charme
In letzter Zeit gab es viele Shoot’em’ups für den Spectrum, viele davon nutzen Tools wie S.E.U.D., was einerseits die Arbeit der Programmierer erleichtert, andererseits aber auch den verfügbaren Speicher limitiert – und damit die Spielzeit verkürzt. Xenoblast ist da eine erfrischende Ausnahme: Mit seinen sieben Levels präsentiert sich das Spiel altmodisch und erinnert an Klassiker wie Xecutor, ohne sich in zu kurzen, von Speichermangel geprägten Episoden zu verlieren.
Gameplay, das überzeugt
Während horizontal scrollende Shoot’em’ups den Spielraum erweitern, beweist Xenoblast, dass auch ein vertikaler Bildlauf äußerst attraktiv sein kann – vorausgesetzt, er ist gut umgesetzt. Ein großes Plus des Spiels: Es leidet nicht unter den unfairen Toden, die oft entstehen, wenn der Bildschirm zu überladen ist, um die gegnerischen Schüsse zu erkennen. Auch wenn der Hintergrund schwarz ist – was im Weltraum zwar weniger ins Auge fällt – gelingt es Xenoblast, die Action so zu gestalten, dass auch unerfahrene Spieler ohne allzu große Frustration vorankommen. Die regelmäßigen Bewegungsmuster der Feinde sorgen dafür, dass man mit etwas Übung schnell lernt, welche Bereiche man meiden sollte und wie man geschickt den Wellen neuer Gegner ausweicht.
Bosskämpfe mit Twist
Am Ende jedes Levels wartet ein Endgegner – anders als üblich schießt dieser nicht auf dich. Deine Aufgabe besteht darin, ihm auszuweichen. Sobald du den Endgegner erreichst, schaltet das Spiel in einen Pausenmodus, und du musst dein Schiff zu einem Symbol navigieren, das den Durchgang zum nächsten Level markiert (im siebten Level bedeutet dies das Ende des Spiels). Der Weg dorthin ist allerdings äußerst schmal: Jede Berührung mit den Wänden ist tödlich, und der Endgegner blockiert an entscheidenden Stellen den Weg. Falls du in dieser Phase dein Leben verlierst, kehrst du nicht an den Anfang des Levels zurück – stattdessen erhältst du einige Sekunden Immunität, in denen du dich zum Symbol bewegen kannst, ohne dich um Kollisionen kümmern zu müssen.

Stärken und Schwächen im Vergleich
Natürlich fehlt Xenoblast einiges, um das Niveau eines Xecutor zu erreichen. Power-Ups und eine größere Vielfalt an Gegnern, die das Genre normalerweise beleben, sind hier nicht vorhanden. Die monochromen Hintergründe – obwohl sie in jedem Level farblich variieren – sind stark stilisiert und können auf Dauer eintönig wirken. Doch all diese Mängel werden durch den flüssigen Spielablauf mehr als wettgemacht. Die Steuerung fühlt sich präzise an, und das spürbare Gefühl der Progression, das entsteht, wenn man Level für Level meistert, motiviert, immer wieder zum Controller zu greifen.
Ein besonderes Highlight sind auch die Melodien: In der 48K-Version sorgt Rich Hollins‘ Musik für die perfekte, nostalgische Atmosphäre, während in der 128K-Version Pedro Pimenta mit seinen Kompositionen einen zusätzlichen Klangteppich webt, der das Abschießen feindlicher Schiffe fast schon hypnotisch macht.
Fazit
Xenoblast mag in mancher Hinsicht altmodisch wirken, aber genau das ist sein Charme. Mit sieben gut durchdachten Levels, regelmäßigen Gegnerbewegungen und einem innovativen Bosskampf-Konzept bietet das Spiel ein flüssiges, süchtig machendes Gameplay, das sowohl Nostalgiker als auch neue Spieler anspricht. Trotz einiger kleiner Schwächen ist Xenoblast ein gelungenes Shoot’em’up, das beweist, dass auch vertikal scrollende Spiele das Genre bereichern können – und dabei ein echtes Gefühl der Progression vermitteln. Greif zu und erlebe, wie sich klassisches Gameplay mit moderner Spielmechanik vereint!