Letzte Aktualisierung am 24. Juni 2025 von Jungsi

The Doom of the Pond
Autor: iadvd/Molomazo
Jahr: 2021
Genre: Grafikadventure
System: Sinclair Spectrum 128K
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The Doom of the Pond – Interaktiver Horror auf dem 128K Spectrum
2021 hat das Retro-Spiel The Doom of the Pond für Aufsehen in der ZX-Szene gesorgt – entwickelt vom kreativen Duo IADVD & Molomazo (Furillo Productions), unterstützt unter anderem von Antonio J. Pérez. Und schon nach wenigen Minuten merkt man: Hier steckt viel Herzblut drin. Neben dem Spiel selbst liegt eine separate Datei bei, die eine stilvolle Jukebox öffnet – mit elf stimmungsvollen Musikstücken und einem passenden Hintergrundbild. Eine tolle Idee, die den Rahmen der üblichen Spectrum-Veröffentlichungen sprengt – aber auch erklärt, warum das Spiel 128K benötigt.
Doch hinter der auffälligen Präsentation steckt mehr als nur Technik: The Doom of the Pond erzählt eine Geschichte mit pädagogischer Botschaft – „Verlasst eure Haustiere nicht!“ –, verpackt in ein düsteres, schräges Abenteuer rund um den ehemaligen Direktor Peter Parrish. Der will kurzerhand die Schildkröten seiner Neffen – Arrollito und Pozolón – im örtlichen Dorfteich entsorgen. Doch der Teich ist nicht so harmlos, wie er scheint…
Kein klassisches Textadventure
Statt eines typischen Parsers setzt The Doom of the Pond auf Symbole zur Steuerung – eine moderne Mischung aus Point’n’Click und Adventure mit Rollenspielelementen. Jede Aktion wird durch ein Icon auf dem Bildschirm ausgelöst, und die einzelnen Orte sind liebevoll mit großflächigen, farbenfrohen Bildern inszeniert. Die wichtigsten Befehle im Überblick:
- 🔍 Suchen/Erhalten – Gegenstände im aktuellen Szenario aufsammeln
- 🎁 Verwenden/Geben – Inventarobjekte einsetzen oder weitergeben
- 🍗 Essen/Trinken – Lebensenergie auffüllen (nur bei Bedarf!)
- 🎵 Musik an/aus – Soundtrack steuern
- 🚶♂️ Gehen/Aktion – Bewegung oder ortsabhängige Aktionen
- 🖼️ Fotos ansehen – Gesammelte Bilder überprüfen (es gibt neun!)
- 🏆 Trophäen ansehen – Gefangene Monster betrachten
- 👹 Monster jagen – Aktive Kämpfe starten (nur mit genug Energie!)
Es gibt vier Objektkategorien:
Fotos, Nahrung, sonstige Gegenstände (z. B. Schlüsselitems) und Waffen. Alles hat seinen Zweck – nichts ist zufällig. Wer ein Item übersieht, wird später garantiert feststecken und muss umkehren.

Spielmechanik und Struktur
Der Einstieg erfolgt am Seeufer – von dort aus erkunden wir nach und nach neue Orte, die auf einer übersichtlichen Karte dargestellt sind. Dabei ist es essenziell, Texte und Bilder genau zu lesen, denn viele Hinweise verbergen sich im Detail.
Einige Fallen sind unvermeidlich, aber kein Game Over: Wer noch mindestens 20 Energiepunkte (von 255) hat, wird einfach an den letzten Ort zurückgesetzt. Außerdem kommt es regelmäßig zu Kämpfen mit den Monstern der Lagune:
Das Ziel ist, die Wesen zu fangen, indem man den roten Schädel über sie schiebt – aber nur, wenn sie bereits geschwächt sind. Wer zu schwach ist, kann den Kampf auch vermeiden.
Positiv: Gesammelte Fotos und gefangene Monster bleiben auch nach dem Tod erhalten – eine tolle Designentscheidung. Zudem gibt es Speicherpunkte (Leuchttürme) und ein Passwortsystem, um später an der gleichen Stelle weiterzuspielen.


Fazit: GOTY-Material für ZX-Enthusiasten
Was The Doom of the Pond auszeichnet, ist nicht nur die ungewöhnliche Präsentation, sondern auch die intelligente Spielstruktur, die Mischung aus Humor, Horror und Adventure sowie der liebevolle Detailgrad. Die Texte sind bissig, teils düster, definitiv nichts für Kinder – dafür umso reizvoller für alle, die schräge Geschichten lieben.
Und obwohl es keine deutsche Version gibt, kommt man mit der englischen oder spanischen Fassung gut zurecht. Dank Symbolsteuerung ist auch die Sprachbarriere eher nebensächlich.
Ein Pflichtspiel für alle Spectrum-Fans – vor allem, wenn man auf abgedrehte Ideen steht und Lust auf ein paar Stunden echtes Retro-Gänsehautgefühl hat.
Unbedingt ausprobieren!