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Gammadisk [Sinclair ZX Spectrum]

Gamma Disk Interface

Gamma Disk Interface

Das Gammadisk-Interface ist wohl ein etwas exotischeres Disketteninterface für den Sinclair ZX Spectrum. Das Original ist wohl kaum aufzutreiben und die Nachbauten sind auch kaum zu bekommen. So freut es mich besonders das mir von Claus-Peter Caspar noch ein komplettes Gerät zusammen gebaut wurde. Vielen Dank nochmal!

Dieses Interface wurde 1986 in geringer Stückzahl von der Firma MIDAS (Deutschland) gebaut. Es ist softwarekompatibel zum Betadisk-Interface von Technology Research. Gegenüber dem Original wurde das Gammadisk aber noch verbessert – so wurde ihm eine 3-Port-IO 8255 spendiert, womit es möglich war einen Anschluss für den Kempston-Joystick und für einen Drucker zu realisieren.
Die Disketten (720k DD) sind mit dem Betadisk 48 kompatibel (erfolgreich getestet). Claus-Peter Casper hat sich die Mühe gemacht ein neues Platinenlayout zu erstellen (Original Pläne waren nicht vorhanden) und wunderbare Nachbauten von dem Interface (tolles Gehäuse) produziert.
Im Gehäuse gibt es zwei Platinen – auf einem befindet sich die Steuerung für den Joystick- und Druckeranschluss sowie die Stromversorgung für ein Diskettenlaufwerk. Auf der zweiten Platine ist die Steuerung und der Anschluss für das Diskettenlaufwerk. Die beiden Platinen sind mit einem Adapter verbunden – außerdem ist der Interfaceanschluss herausgeführt, so dass weitere Interfaces angeschlossen werden können. Auf der linken Seite befindet sich der NMI-Taster (Magic-Button beim Original). Im Gegensatz zum Betadisk-Interface bei dem die Stromversorgung des Spectrum über das Interface erfolgt, wird beim Gamma-Interface der Spectrum wie gewohnt direkt mit Strom versorgt.

Technische Daten:

  • Floppy-Controller SAB-1793 (kein anderer!)
  • 3-Port-PIO 8255
  • NMI-Taster
  • 34-pol. Shugart-Bus
  • Joystick-Anschluß
  • Drucker-Anschluß
  • I/O-Bankswitching
  • durchgef. Systembus

An das Interface können bis zu vier Laufwerke angeschlossen werden. Die Laufwerk müssen entsprechend eingestellt sein…DS0, DS1 usw. Am besten verwendet man DD-Laufwerke die per Jumper konfiguriert werden können.

Rückseite

Rückseite

Nach dem Einschalten des Spectrum mit angeschlossenen Interface startet Basic falls keine Autoboot-Diskette eingelegt ist. Das TR-DOS wird mit
RANDOMIZE USR 15360 (+ Enter)
oder
RANDOMIZE USR 99 (+ Enter)
eingeschaltet.
Zurück nach BASIC mit
RETURN (+ Enter)

Die Druckerschnittstelle wird mit
RANDOMIZE USR 44
initialisiert.
Danach sind LLIST und LPRINT benutzbar. Es gibt auch eine COPY-Routine mit der man den Bildschirm skaliert ausdrucken kann. Beim Gammadisk-Interface gibt es einen EPROM 27C256 mit zwei 16k-Speicherbänken. Im ersten 16k-Bereich befindet sich das ZX-ROM mit den angepassten Druckroutinen – im zweiten 16k-Bereich ist das TR-DOS 4.12

Aus Basic heraus erfolgt der Aufruf wie beim Betadisk mit z.B.  RANDOMIZE USR 15363 : REM: CAT

Kopieren

Wenn man nur ein Laufwerk hat, verwendet man zum Kopieren ganzer Disketten das Dienstprogramm „copydisk“.
Mit zwei Laufwerken wird der Befehl „COPY“ verwendet – z.B.: COPY „B:*“,“A:*“ (kopiert alle Dateien von Laufwerk B nach Laufwerk A)

Der an der linken Seite angebrachte NMI-Knopf unterscheidet sich etwas in seiner Funktionsweise vom Betadisk Interface. Beim Original wurde beim Drücken des Magic-Button einfach eine einzelne Datei auf die Diskette mit dem Namen „@“ geschrieben. Beim nächsten Drücken wurde diese Datei wieder überschrieben, wenn sie vorher nicht umbenannt wurde. Beim Gammadisk wurde das eleganter gelöst. Wird der NMI gedrückt, hat man mehr Möglichkeiten:
B – Break: das laufende Programm wird unterbrochen und man kehrt in den BASIC-Editor zurück
D – DOS: das System wird komplett zurückgesetzt und befindet sich im gleichen Zustand wie nach dem Einschalten
R – Reset: bewirkt das gleiche wie ein RANDOMIZE USR 0. Programme und Daten gehen verloren, DOS wird jedoch nicht aufgerufen.
S – SAVE: ruft eine Eingabezeile auf in der man einen Namen vergeben kann – danach wird das Programm in drei Teilen gespeichert:
    1) Basic-Lader
    2) Bildschirminhalt
    3) Maschinencode
Nach dem Speichern wird das Programm fortgesetzt. Die gespeicherten Programme können dann wie gewohnt umbenannt, kopiert, gelöscht und geladen werden

Links

Gammadisk-Seite von Claus-Peter Caspar
Gammadisk Unterlagen im 8-Bit-Wiki

http://hood.speccy.cz/
https://drive.google.com/open?id=0B5txu3eKfcfYVmNWN2VwMk1CQjg
http://tcg.speccy.cz/

 

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