Zum Inhalt springen

Dreamcast [Sega]

Sega Dreamcast
Sega Dreamcast

Ist die Sega Dreamcast bereits „Retro“? In meinem Verständnis schon – ich habe dabei eine sehr einfache Art der Abgrenzung – älter als 20 Jahre. In einigen Jahren wird für die jüngere Generation auch die Playstation 3 „Retro“ sein 🙂
Meine Dreamcast stammt aus der Sammlungsauflösung eines Sammlerfreundes und ist daher in gutem Zustand mit vielen Teilen in Originalverpackung. Keyboard, Maus einige Spiele usw.

Geschichte
Zur zeitlichen Einordnung muss gesagt werden, dass die damals aktuelle Konsole von Sega – der Saturn – nicht der erhoffte Erfolg war. Damit lag der Konsolenhersteller weit hinter den Konkurrenten Nintendo 64 und Sony Playstation zurück.
Daher begann Sega 1997 mit der Entwicklung eines Nachfolgers mit dem sich gleich zwei Teams beschäftigten. Angeblich um den Druck zu erhöhen etwas wirklich Tolles zu entwickeln.
Das Team des IBM-Entwicklers Tatsuo Yamamoto setzte auf einen Hitachi SH4-Prozessor (32-Bit RISC Prozessor mit 200 MHz) und einen 3dfx-Grafikchip.
Segas interne Entwicklung um Hideki Sato verwendete den gleichen Hauptprozessor, aber für die Grafik sollte ein VideoLogic PowerVR2-Grafikprozessor eingesetzt werden.
Ursprünglich war der Entwurf von Yamamoto der Favorit. Sega entschied sich aber dann doch für Satos Modell. Darauf wurde Sega von 3dfx verklagt, die bereits mit dem Auftrag gerechnet hatten. Der Streit wurde durch Zahlung einer Entschädigung beigelegt.
Extra für  die Dreamcast wurde das Speichermedium GD-ROM entwickelt. Es konnten aber auch normale CDs gelesen werden.
Während der Entwicklung gab es verschiedene Namen für die Konsole: Guppy, Katan, Dural oder Black Belt. Der endgültige Name Dreamcast setzt sich aus den Wörtern „Dream“ (Traum) und „cast“ (übertragen) zusammen: Traumübertragung. Das Logo (ein Wirbel) soll die Erweiterbarkeit der Konsole symbolisieren.
Als Betriebssystem standen Katana (von Sega selbst entwickelt), das meist von Exklusivtiteln verwendet wurde und Windows CE (mit DirectX Unterstützung), das vor allem für die Portierung von PC Spielen eingesetzt wurde, zur Verfügung. Die Systeme waren auf der jeweiligen GD-ROM des Spiels enthalten und nicht in der Konsole selbst.

Die Veröffentlichung des Dreamcast war am 27.11.1998 in Japan, am 09.09.1999 in Nordamerika und am 14.10.1999 in Europa. In den USA wurden sämtliche Verkaufsrekorde gebrochen und innerhalb weniger Wochen eine Million Konsolen verkauft.
Leider konnten die guten Verkaufszahlen nicht über einen längeren Zeitraum gehalten werden. Zu diesem Zeitpunkt kam die Playstation 2 auf den Markt – mit DVD-Laufwerk – und dominierte den Markt. Die Verkaufszahlen der PlayStation 2 betrugen teilweise mehr als das Zehnfache der Dreamcast-Verkäufe.
Inzwischen hatten Hacker eine Möglichkeit gefunden mit einer Boot-CD, ohne Modchip Kopien der Spiele zu verwenden. Auch das trug dazu bei, das Sega im ersten Halbjahr 2000 einen Verlust von fast 350 Millionen Euro machte. Im März 2001 wurde die Produktion der Konsole eingestellt und Sega zog sich als Konsolenhersteller aus dem Markt zurück und konzentrierte sich auf die Spieleentwicklung.

Vibration Pack
Vibration Pack

Zubehör
Zur Grundausstattung des Dreamcast zählt natürlich der moderne Controller. Dazu passt die VMU (Visual Memory Unit), eine Speicherkarte mit kleinem Monochromdisplay, Steuerkreuz und zwei Knöpfen. Darauf können kleine Spiele gespeichert, Uhrzeit und Datum abgerufen und natürlich Spielstände gespeichert und verwaltet werden.
Ist die VMU in den Controller eingesteckt, werden im Display Spielinformationen angezeigt. Es können zwei VMU’s bzw. eine VMU und ein Vibrationsmodul in den Controller eingesteckt werden. Die Stromversorgung erfolgt über zwei normal Knopfzellen.

Die Dreamcast besitzt als erste Konsole ein eingebautes Modem (USA 56 kbit/s – Europa 33 kbit/s). Es kann leicht abgenommen und ersetzt werden.

Spiele
Es erschienen 216 PAL-Spiele – einige der besten Spiele sind:
Grandia II
Resident Evil Code: Veronica
Dead or Alive 2
Metropolis Street Racer
Sonic Adventure 2
Jet Set Radio
Phantasy Star Online
Virtua Tennis 2
SoulCalibur
Shenmue II

Homebrew
Eine wichtige Rolle spielt hier das legale und kostenlose KallistiOS, ein Entwicklerkit für Dreamcast. Mit C oder C++ können damit schnell und relativ einfach Spiele entwickelt werden. https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_Dreamcast_homebrew_games
Es gibt nach wie vor einige kommerzielle und kostenlose Spiele, die immer noch für die Dreamcast entwickelt werden.

Erweiterungen/Modifikationen
Alle die sich näher mit der Konsole beschäftigen und diese ggf. modifizieren wollen, sollten im Internet nach folgenden Begriffen suchen:
DreamPSU
USBGDROM
GD Emu
Terraonion MODE
DCHDMI
VGA: passendes Kabel oder VGA Box

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert