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Amstrad GX4000 [Amstrad]

GX4000
GX4000

In diesem Artikel steht mit dem Amstrad GX4000 eine Konsole im Mittelpunkt, die nicht so vielen Lesern bekannt sein dürfte. Der Name Amstrad steht für Allen Michael Sugar Trading. Amstrad stellte in England günstige HiFi-Anlagen her und stieg 1984 in das Geschäft mit Heimcomputern ein. Dabei entstand die CPC-Reihe (464, 664 und 6128, 464plus und 6128plus). In Deutschland wurden die Geräte als Schneider CPC von den Schneider-Rundfunkwerken in farblich geänderten Varianten vermarktet.

Das GX4000 war 1990 der Versuch von Amstrad in den Konsolenmarkt einzusteigen. Ein Grund dafür dürfte der Umsatzeinbruch von 220 Millionen Euro auf 100 Millionen Euro sein. Das Geschäft mit Videorekordern stagnierte, Audiosysteme wollte Amstrad nicht mehr verkaufen und nach sechs Jahren hatten die CPC-Rechner ihr Potenzial ausgeschöpft.

Es wurde lange über die Veröffentlichung spekuliert, bis das Gerät im August 1990 in Paris tatsächlich vorgestellt wurde. Das GX4000 kam einen Monat später in Großbritannien, Spanien, Frankreich, Deutschland und Italien auf den Markt und wurde in einem Paket mit dem Spiel Burnin Rubber und zwei Controller ausgeliefert.
Die Kritiken waren überwiegend positiv bezogen auf die Grafikfähigkeiten, der Sound überzeugte weniger, da am alten AY-3-8912 Chip (3-Kanal) des CPC festgehalten wurde. Der niedrige Verkaufspreis von 99 Pfund bzw. 299 DM in Deutschland war auch ein Argument, der für das GX4000 sprach.

Als Grundlage für die Hardware diente die CPC Plus Reihe von Amstrad, genau genommen ein 6128plus ohne Tastatur. Als Datenträger konnten lediglich Module verwendet werden. Das kleine, weiße Gehäuse wurde vor der Hardware entworfen, was eher ungewöhnlich war. Damit die angestaubte 8-Bit-Architektur (es wurde weiterhin auf den Zilog Z80A gesetzt) des CPC der Konkurrenz von Sega, Nintendo, Commodore und Atari etwas entgegensetzten konnte, gab es Upgrades: Hardware-Sprites, weiches Scrolling und die Darstellung von 32 Farben aus einer Farbpalette von 4096 Farben (wie der Amiga). Die Module (Cartridges) für die Spiele hatten eine Speichergröße von 128 kB – 512 kB.

Für das Scheitern der englischen Konsole gab es mehrere Gründe:
– wenig Software und langsame Veröffentlichung
– geringes Käuferinteresse
– zu spät erschienen bzw. keine 16 Bit Konsole
– keine Informationen in Fachzeitschriften
– Probleme bei der Softwareerstellung und Vervielfältigung der Module
– viele Spiele waren Konvertierungen von CPC-Titel ohne Verbesserungen und Anpassung an die verbesserte Hardware
Commodore Amiga und Atari ST dominierten bereits den Markt
– Veröffentlichung des Sega Mega Drive im November 1990

Technisch war das Gerät fast so gut wie das SNES, aber es fehlte an Spielen und Geld, um das Gerät besser bewerben und Softwarehersteller überzeugen zu können, Spiele zu produzieren. Am Ende wurden nur etwa 20.000 bis 40.000 Geräte verkauft.
Manche bezeichnen das GX4000 als schlechteste Konsole aller Zeiten – ich denke, das ist stark übertrieben, da es doch einige richtig gute Spiele gibt und die Hardware nicht wirklich schlecht war.

Zubehör und Anschlüsse
Die Controller sehen denen der anderen 8-Bit Konsolen wie dem Master System, dem NES oder dem TurboGrafx-16 sehr ähnlich und haben neben dem Steuerkreuz nur 2 Knöpfe. Der Anschluss erfolgt an der Vorderseite der Konsole über eine 9-poligen Buchse im Atari-Format. Der Controller kann auch an einem „normalen“ CPC verwendet werden.

Ebenfalls an der Vorderseite befindet sich ein analoger Controller-Anschluss nach dem IBM Standard, der aber kaum von Software unterstützt wurde. Dazu kommen noch der Anschluss für Kopfhörer und für die Lightgun. Diese wurde von verschiedenen Drittherstellern angeboten und von zwei offiziellen Spielen – Skeet Shoot und The Enforcer – unterstützt und auch im Paket verkauft.

Die Rückseite wird geprägt vom Scart-Anschluss, wobei das Kabel nicht mit der Konsole ausgeliefert wurde, sondern nur ein Kabel für die Verbindung des UHF-Ausgangs mit dem Fernseher. Daneben ist der Anschluss für einen Amstrad (Schneider) Monitor und ganz außen der dazugehörige 5 Volt Anschluss. Dazwischen sitzt der 11 Volt Anschluss für das mitgelieferte Netzteil.

C4CPC
Ein Modul für das GX4000, das Dateien, die im cpr. Format vorliegen, lesen kann. Es besitzt einen Slot für microSD-Karten und einen USB-Anschluss für die Verbindung zum PC. Die Spiele lassen sich über ein Menü auswählen und starten. Durch dieses Modul steigt der Strombedarf der Konsole, sodass es mit einem besseren Netzteil betrieben werden muss. (http://www.cpcwiki.eu/forum/amstrad-cpc-hardware/(please-read)-gx4000-with-original-power-brick-and-c4cpc/msg124822/#msg124822)
Damit ist es möglich, die Originalspiele, neue Spiele und Konvertierungen von CPC-Spielen zu genießen – hier eine Liste der in das .cpr-Format konvertierten Spiele:
GX4000-Software

Auf E-Bay gibt es 32 in 1 Cartridges und auch Module mit einem ROM-Sockel zu finden.

Spiele
Ocean, Gremlin, Loriciel, Titus und Infogrames waren die Firmen, die Spiele entwickelten. Insgesamt gab es ursprünglich nur 26 (!) Spiele – hier ein paar der Besten
– Pang
– Switchblade
– Plotting
– Batman The Movie
– Navy Seals
– Panza Kickboxin
– Robocop 2

Ein gutes Beispiel, was auf dem GX4000 (und CPC+) möglich gewesen wäre, ist die Umsetzung des Arcade-Klassikers Ghost’n’Goblins aus dem Jahr 2018:
Ghosts’n Goblins GX4000

http://www.sohde.co.uk/BEARS!.html
http://www.cpcmania.com/GX4000-Games/Games.htm
http://gx4000.co.uk/

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