
Ninja Carnage
Autor: Clive Townsend, Christophe Kohler
Jahr: 2021
Genre: Grafikadventure
Rechner: Sinclair ZX Spectrum 128K
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Ninja Carnage – Ninja-Humor, der unter die Gürtellinie geht
Es kommt nicht alle Tage vor, dass wir eine Veröffentlichung von Clive Townsend in die Hände bekommen – dem legendären Entwickler der Saboteur-Spiele, der eine große Vorliebe für Ninjas hat. Mit Ninja Carnage liefert er eine echte Überraschung ab – und das auf echter Kassette! 🧵📼
Das Spiel ist über Cronosoft ausschließlich in physischer Form erhältlich und nutzt beide Seiten der Kassette vollständig aus – jeweils fast 128K Speicher des ZX Spectrum. Der Grund: Unmengen an Pixelgrafiken, die dieses Point-and-Click-Adventure zu einem echten Augenschmaus machen! 🎨
Vom CPC zum Spectrum – mit Liebe zum Detail ❤️
Ursprünglich stammt das Spiel aus der Feder von Christophe Kohler und wurde zuerst für den Amstrad CPC veröffentlicht. Clive hat die ZX-Version nicht nur umgesetzt, sondern sie mit beeindruckender Akribie angepasst:
- Zwei wunderschöne Ladebildschirme
- FX-Effekte und gesprochene Stimmen
- Musik von Tom & Jerry
- 29 Missionen mit mehr als 10.000 Wörtern Text
- Und – man glaubt es kaum – 128 tödliche Enden für unseren Ninja 😱
Für Erwachsene – definitiv 🧨
Ein wichtiger Hinweis: Das Spiel ist ab 18 Jahren freigegeben. Schon das Cover warnt vor der teilweise deftigen Ausdrucksweise. Wer empfindlich ist oder bei derben Sprüchen die Nase rümpft, sollte einen Bogen darum machen. Der Ninja ist zynisch, beleidigend und sarkastisch, und das in einer Form, die manchen überraschen wird – oder begeistert 😈

Und worum geht’s überhaupt? 🎯
Unsere Aufgabe ist es, einem grimmigen Ninja dabei zu helfen, einen Yakuza-Boss aus dem Weg zu räumen. Klingt einfach – ist es aber nicht. Der Protagonist kommentiert jede unserer Handlungen bissig und macht sich über unsere Fähigkeiten lustig. Dabei entpuppt sich das Spiel als Mischung aus makabrem Humor, taktischer Rätselkost und einer kleinen Prise Horror-Atmosphäre 👻
Einstieg mit Hindernissen 🕹️
Die erste Mission dient als Tutorial und zeigt uns, wie das Spielprinzip funktioniert:
- Klicken mit dem Cursor auf passende Stellen
- Kombinieren von Gegenständen und Hinweisen
- Reaktionsschnelle Entscheidungen durch Richtungstasten
Wer hier scheitert, sollte lieber gar nicht weitermachen. Denn der Ninja ist nicht zimperlich und macht aus seiner Verachtung kein Geheimnis 🫠

Drei Missionen pro Level – aber kein Frust 🔁
Praktisch: Jeder Level besteht aus drei Missionen, und wir dürfen so oft versuchen, wie wir wollen. Kein Game Over im klassischen Sinn! Teil 2 der Kassette kann direkt gestartet werden, allerdings gehen dabei unsere bisherigen Statistiken verloren. Wir empfehlen also, von vorn zu beginnen 📼
Schwieriger, als es aussieht 💡
Was anfangs simpel wirkt, wird schnell knifflig:
- Zeitdruck ⏱️
- Bewegte Bilder & Cursor 🎯
- Immer komplexere Kombinationen und Hinweise 🧩
Das Spielprinzip bleibt jedoch weitgehend gleich – das ist zugleich seine Stärke und Schwäche.

Technisch beeindruckend, spielerisch solide 🔍
Die Präsentation ist für Spectrum-Verhältnisse beeindruckend. Die Bilder, Texte, Musik – alles top! Aber: Die geringe spielerische Abwechslung verhindert, dass Ninja Carnage als echtes „Mega-Spiel“ durchgeht. Als technische Demo wäre es eine 10 von 10. Als vollständiges Spiel fehlt es einfach an Langzeitmotivation 🧠
Fazit: Pflichtkauf für Retro-Fans mit Humor 🎮
Wer auf bösen Humor steht, technische Brillanz auf dem ZX Spectrum zu schätzen weiß und sich von einem pixeligen Ninja gerne beleidigen lässt – der sollte Ninja Carnage eine Chance geben. Es ist sicher kein Spiel, das man immer wieder durchspielt, aber ein echter Hingucker und ein großartiges Sammlerstück.
Und was Clive Townsend angeht: Der Mann hat’s noch drauf! Vielleicht gibt’s ja doch noch ein Saboteur 3… 😉