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MiSTer Pi [MiSTer/FPGA]

Nach meinem Artikel über den MiSTerX Mini möchte ich euch heute den MiSTer Pi vorstellen. Dieses Gerät wird ebenfalls in kleinen Stückzahlen produziert und begeistert Retro-Fans, die nach einer kostengünstigen Alternative zum Original-MiSTer suchen. Mein Exemplar stammt aus dem zweiten Produktionsbatch und enthält das Turbo Pack, das folgende Komponenten umfasst:

  • Base-Kit: MiSTer Pi, USB-C-Kabel, Acrylgehäuse, Abstandshalter und FAN I/O
  • 128 MB SDRAM-Modul
  • USB-Hub
  • I/O Board v9.2
  • SNES SNAC-Adapter und SNAC Level Shifter (für den Anschluss von SNES-Controllern)
  • 128 GB SD-Karte

Das Turbo Pack wird bereits vollständig montiert geliefert, sodass es praktisch sofort einsatzbereit ist.

Hardware: Günstiger durch ein Klon-Board

Der MiSTer Pi setzt auf ein Klon-Board des DE-10-Nano von Terasic, was die Produktionskosten deutlich reduziert. Der verwendete FPGA-Chip, ein Cyclone V, bleibt jedoch derselbe. Das Klon-Board senkt die Basis-Kosten auf gerade einmal 99 Dollar, und das komplette Turbo Pack ist für 190 Dollar erhältlich – ein bemerkenswert günstiger Preis für ein voll ausgestattetes FPGA-System.

Hergestellt wird der MiSTer Pi von Retro Remake Limited mit Sitz in Hongkong, und der Inhaber Taki Udon hat das Gerät als direkte Alternative zum Original-MiSTer FPGA entworfen.

Verbesserungen und Unterschiede zum MiSTer

Ein wesentlicher Unterschied zum klassischen MiSTer ist die Stromversorgung: Der MiSTer Pi setzt auf einen USB-C-Anschluss, was bedeutet, dass man ein gewöhnliches Smartphone-Ladegerät mit 5V nutzen kann. Wenn man das Turbo Pack nicht kauft, sondern die Einzelteile separat bestellt, ist etwas Eigenarbeit beim Zusammenbau erforderlich. Dafür bietet der Hersteller eine leicht verständliche Anleitung auf seiner Webseite.

Die mitgelieferte 128 GB SD-Karte ist bereits vollständig vorbereitet – man muss nur noch das „Update All“-Script ausführen, um loszulegen.

Mit dabei ist auch ein Level-Shifter und ein SNAC-Adapter für den SNES-Controller. Der Level-Shifter ist dafür zuständig die 5 Volt des Controllers in 3,3 Volt für den Mister umzuwandeln und umgekehrt. Ohne diesen könnte das Board beschädigt werden. Zur Verwendung muss im Core des SNES der Adapter aktivert werden. Es gibt auch für zahlreiche andere Controller entsprechende Adapter.

Kompatibilität und Leistung

Der MiSTer Pi ist ein nahezu perfekter Klon des Original-MiSTer FPGA. Die Hauptplatine ist vollständig kompatibel mit bestehenden MiSTer-Entwicklungsplatinen, und viele der im Shop von Taki Udon erhältlichen Komponenten, wie das SRAM-Modul, lassen sich auch mit dem Original-MiSTer nutzen.

In Bezug auf die Leistung gibt es keinen Unterschied: Jeder Kern, der auf einem MiSTer FPGA funktioniert, läuft auch auf dem MiSTer Pi. Für Retro-Fans, die ein authentisches Spielerlebnis suchen, bietet der MiSTer Pi dieselbe Präzision wie das Original.

Herausforderungen bei der Einrichtung

Trotz aller Vorteile ist der MiSTer Pi nicht für jeden geeignet. Während erfahrene MiSTer-Nutzer die Einrichtung schnell bewältigen werden, könnte sie für Einsteiger etwas abschreckend wirken. Zwar ist die Dokumentation umfassend und hilfreich, doch der Prozess erfordert Geduld – vor allem, wenn es zu kleineren Problemen kommt, die manuell gelöst werden müssen.

Wer einfach nur ein Gerät anschließen und sofort spielen möchte, wird möglicherweise enttäuscht sein. Der MiSTer Pi richtet sich eher an Enthusiasten, die Spaß daran haben, ein System zu konfigurieren und sich mit den technischen Details auseinanderzusetzen.

Ausblick: SuperStation (vom selben Hersteller)

Der Hersteller von MiSTer Pi arbeitet an der SuperStation one – einer auf PS1 fokussierten, offenen FPGA-Konsole, die originale PS1-Controller und -Memory-Cards unterstützt und gleichzeitig voll kompatibel mit der MiSTer-FPGA-Plattform ist (also auch andere Cores laden kann). Retro Remake

Ein optionaler SuperDock erweitert die Konsole u. a. um ein Slot-In CD/DVD-Laufwerk, 4× USB-A sowie einen M.2-(2280)-Schacht; PS1-Discs laufen darüber. Time Extension

Die SuperStation one war bereits vorbestellbar; kommuniziert wurden ca. 180 USD für die Konsole und ~40 USD für den SuperDock. Zudem wurde eine moderne UI gezeigt; Ziel ist eine region-freie Nutzung. Time Extension+1

Hinweis: Ich habe die SuperStation one vorbestellt. Sobald mein Exemplar eintrifft, gibt’s hier im Blog einen ausführlichen Bericht mit Eindrücken zur Einrichtung, Performance und PS1-Kompatibilität.

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