Letzte Aktualisierung am 6. Januar 2014 von Jungsi
Jetzt habe ich endlich auch einen Sinclair ZX Spectrum +3 bekommen. Nun ist dieser Teil meiner Sammlung erst Mal abgeschlossen (außer ich bekomme noch günstig einen Spectrum +2a oder +2b). Der +3 kam direkt aus England – in Deutschland sind sie ja kaum zu bekommen. Das Gerät ist in einem hervorragenden Zustand und es gab sogar ein Rückgaberecht falls man nicht zufrieden ist. Zum Glück musste ich das nicht Nutzen.
Lustig ist, dass es in einer +2 Schachtel kam 🙂 Natürlich war das passende Netzteil dabei – das Netzteil vom 128er oder +2 passt hier nicht. Mit einem Adapter für den englischen Stromstecker gibt es damit dann auch kein Problem. Das ebenfalls beiliegende TV-Kabel benötige ich nicht, da ich bei Retrocomputershack schon das passende RGB-Kabel bestellt hatte. Das Handbuch hat auch nicht gefehlt so dass ich das Gerät sofort in Betrieb nehmen konnte. Das einzige das mir noch fehlt, ist ein Stapel 3″ Disketten – leider wurde hier das gleiche seltsame Format wie bei Armstrad\Schneider verwendet.
Geschichte
Da Armstrad zu dieser Zeit schon die Rechte an Sinclair übernommen hatte war die Entwicklung neuer Gerät viel langsamer und der nächste Sinclair Rechner, der Spectrum +3 erschien erst 1987. Dieser hatte Armstrads eigenes 3“ Diskettenlaufwerk vom CPC 6128 eingebaut und eine erweiterte Version von BASIC zusammen mit einen Betriebssystem, das +3 DOS (entwickelt von einem der wichtigsten Entwicklungspartner von Armstrad – von Locomotive Software Ltd.)
Er hatte eine komplett neu entwickelte Hauptplatine die auf dem neuen Armstrad +3 4.1 ROM Modell basierte. Dieses hatte viel weniger Chips und zwei zusätzliche 16K ROMS.
Ein ROM enthält den zweiten Teil des neu organisierten 128 ROM und das andere enthielt das +3 Disk Operating System (+3 DOS). Die beiden neuen ROMs und die beiden originalen 16K ROMs wurden physikalisch in zwei 32K Chips zusammengefasst.
Die Routinen für das Keypad wurden ebenfalls entfernt da diese seid den Tagen der Spanischen Spectrum +128 nicht mehr benutzt wurden.
Einige Anschlüsse des Interface Anschlusses wurden entfernt was viel Probleme mit existierenden Erweiterungen ergab. Speicher-Timings wurden verändert was Probleme mit Highspeed Farbwechsel ergab. Das Lesen der I/O-Daten verursachte ebenso wie die angepassten ROMs Probleme mit einigen Spielen.
Alles zusammen ergab viel mehr Probleme mit älterer Software – sogar mit Software die spezielle für die 128K Maschinen geschrieben wurde.
Auf der positiven Seite konnte das externe Disklaufwerk „Armstrad FD-1“ direkt zusammen mit dem +3 verwendet werden indem es einach an den „Disk B Port“ angeschlossen wurde. Ein Standard Parallel-Drucker konnte auch direkt angeschlossen werden was dieses Modell zum ultimativen Spectrum machte.
Das neue Modell verkauft sich nicht sonderlich gut und der +2 blieb die erste Wahl der Käufer. Es war schwierig Software für den +3 zu erhalten (90% der Diskettenversionen der Spiele waren einfach 48K Spiele die auf Diskette übertragen wurden) und es war auch schwer Spiele die auf Kassette zu erhalten waren auf Diskette zu übertragen (außer man besaß ein Multiface 3). Vielleicht erschien aus dem Grund eine neue Version des +2, der +2A ebenfalls im Jahr 1987. Die Platine und das ROM waren sehr ähnlich dem des +3 und verkaufte sich auch nach dem +3 weiterhin ordentlich bis in die frühen 90er.
Letztendlich wurde der +3 zu spät veröffentlicht, als schon die weit überlegenen Atari ST und Commodore Amiga um das Geld der Menschen kämpften.
Es ist auch heute noch sehr umständlich mit den +3 Disketten zu „arbeiten“. Zum einen sind sie inzwischen schon unzuverlässig geworden, zum anderen schlecht erhältlich und am PC können sie nicht ohne weiteres verwendet werden. Wer etwas Geschick beim Basteln hat, kann sich aber ein normales 3,5“ Diskettenlaufwerk an den Spectrum +3 anschließen. Wie das aussieht zeige ich in einem anderen Artikel 🙂