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Commodore 64 Reparaturen [Commodore]

Ich werde hier keinen Artikel über den C64 verfassen, da es im Internet bereits ausreichend Informationen dazu gibt. Ich möchte lediglich meine persönliche Verbindung zum C64 erläutern und zwei Geräte präsentieren.
Wie viele Leser vermutlich wissen, hatte ich Anfang der 80er Jahre nur Sinclair-Computer (ZX81, Spectrum und QL). Ich war damit nicht allein, da auch ein sehr guter Freund einen Spectrum besaß. Obwohl ich viel Zeit draußen verbrachte, kamen wir oft mit mehreren Freunden zusammen. Ein Mädchen aus unserer Clique besaß einen Commodore 64 mit Diskettenlaufwerk, das muss zwischen 1984 und 1986 gewesen sein.
Wir versammelten uns dort und spielten häufig auf dem Computer – Summergames ist mir noch gut in Erinnerung. Abgesehen davon hatte ich wenig Berührungspunkte mit Commodore-Computern, außer über einen anderen Freund, der später einen Commodore Amiga 500 bekam. Zu jener Zeit besaß ich allerdings schon meinen Atari ST.

Vor einigen Jahren präsentierte ich meinen C64 C. In meinem Lager waren jedoch noch zwei 64er im klassischen Brotkasten-Design. Es war frustrierend, dass keiner der Computer funktionierte. Bei einem gelang mir der Austausch der PLA, was jedoch nicht zur Lösung des Problems führte. Der andere Computer reagierte überhaupt nicht und zeigte nur einen schwarzen Bildschirm.


Über das Forum des Vereins zum Erhalt klassischer Computer habe ich einen netten Kollegen gefunden, der sich bereit erklärt hat, die beiden Geräte zu prüfen. Was war nun defekt?

Gerät – C64 mit orangen Funktionstasten – Ser. No: 97457
Dies war der Computer mit dem Ersatz-PLA – er funktionierte soweit und zeigte ein Bild, aber die Tastatur war nicht einsatzbereit. Da in diesem Computer nichts gesockelt war, stellte das bereits ein Problem dar.
Bei der Reparatur wurde zuerst der CIA-Chip entfernt, ein Sockel eingelötet und die CIA eines anderen Computers getestet. Danach funktionierte der Computer wieder. Als vorbeugende Maßnahme wurde die Chipselect-Logik, ein 74LS139/U15, in einen Sockel gesteckt und ersetzt. Zusätzlich wurden vorsorglich die beiden Elkos im Videoteil ausgetauscht.
Wir dachten, der Computer würde nun problemlos laufen. Es zeigte sich jedoch, dass nicht das Mainboard das Problem war, sondern die Tastatur. Dies wurde deutlich, nachdem ich mehrere Tastaturen getestet hatte.
Also entschied ich mich für den letzten mir verbleibenden Versuch – ich demontierte die Tastatur. Zuerst mussten einige Schrauben gelöst und die beiden Drähte der Shift-Lock-Taste abgelötet werden. Anschließend entfernte ich viele kleine Schrauben, um die Platine zu lösen. Ich reinigte die Platine mit Isopropanol und zog mit einem praktischen Werkzeug, dem Tastenkappen-Abzieher von Amazon, die Tasten ab. Diese reinigte ich in einer milden Seifenlauge und die Kontaktstifte säuberte ich wieder mit Alkohol. Nach dem Trocknen begann ich mit dem Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge. Ergebnis: Die Tastatur funktionierte wieder! 🙂

2. Gerät – C64 mit grauen Funktionstasten – Ser. No: 34680
An diesem Punkt wurde es schwieriger – der Bildschirm blieb schwarz. Das Board wies leider ernsthafte Korrosionsschäden auf, verursacht durch zwei Elkos (die kurzen schwarzen). Besorgniserregend war auch, dass bei nahezu allen 10µ Elkos am Pluspol Leckagen sichtbar waren. Nach Entfernung des 74LS629, des benachbarten 74LS74, des Quarzes und der Elkos konnte der Schaden größtenteils behoben werden. Eine durchgefressene Leiterbahn wurde ebenfalls repariert. Mit neuen Elkos im Videoteil und neuen Fassungen für die ICs, einschließlich der VIC-Fassung, funktionierte das Board nach Tests wieder einwandfrei. Zur Sicherheit wurden alle übrigen Elkos ersetzt.

Diese Reparaturen hätte ich nicht selbst durchführen können – daher geht mein Dank an Joachim für seine tolle Arbeit. Damit sind wieder zwei C64 für die „Nachwelt“ gesichert.

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