
The Goblin
Autor: Hicks
Jahr: 2022
Rechner: Sinclair ZX Spectrum 48K/128K
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Ein kleiner Goblin, ein großes Chaos: In The Goblin schlüpfen wir in die Rolle von Merl, einem frisch gebackenen Kerkerwärter. Blöd nur, dass gleich am ersten Arbeitstag die Dämonen des finsteren Morleck ausbüxen. Also heißt es: raus in die Welt, die Biester wieder einfangen – und das mit einer ganz besonderen „Waffe“: Bier trinken, rülpsen, siegen. Die schräge Prämisse ist Programm und wird mit flottem Arcade-Tempo, mehreren Themenzonen und einem treibenden Soundtrack serviert. Entwickelt wurde das Spiel von Hicks (Oscar Llamas), die Musik stammt von Jorge Antonio “McRaymond” Mateo.
Story & Ziel
Merl jagt entflohene Dämonen durch unterschiedliche Bereiche und räumt Screen um Screen auf. Das Ziel: alle Gegner per geschicktem Timing und gezielten „Belch-Attacks“ beseitigen und weiterziehen. Die humorige Einleitung macht sofort klar, dass The Goblin eine liebevolle Hommage an arcadige Ein-Bildschirm-Plattformer ist – mit einem frechen Augenzwinkern.
Gameplay: Plattformen, Power-Ups & (Bier)Blubber
Kern der Mechanik ist ein risk-reward-Loop: Bier einsammeln, Energie/„Munition“ aufladen, Gegner mit der Rülpswolke erwischen – und dabei Feindmustern und Fallen ausweichen. Die Stages sind kompakt, aber abwechslungsreich: von Unterwasserabschnitten bis düsteren Höhlen wechselt das Ambiente spürbar, während verschiedene Gegnertypen für Tempo sorgen. Das Ergebnis ist ein schneller, arcade-lastiger Flow mit kurzen Lernschleifen.
Musik & Präsentation
Besonders hängen bleibt die upbeat-Musik von McRaymond, die das zackige Pacing unterstützt und die Cartoon-Comedy des Spiels unterstreicht. Die Sprites sind sauber animiert, der Goblin hat Charakter, und die Effekte lesen sich auf dem Spectrum klar – genau die Sorte liebevoller Pixelarbeit, die moderne 8-Bit-Homebrews auszeichnet.
Technik & Fassung(en)
- Plattform: ZX Spectrum 48K/128K (läuft auf beiden, 128K profitiert beim Sound), eingetragen u. a. bei Spectrum Computing.
- Tools: Entwickelt mit AGD/AGDX 4.7, Musicizer 2 und Multipaint (laut Itch-Seite des Entwicklers).
- Steuerung: Kempston & Sinclair-Joystick werden unterstützt; Tasten sind laut Planeta Sinclair nicht redefinierbar.

Leveldesign & Schwierigkeit
The Goblin setzt auf kurze, knackige Bildschirme mit klaren Zielen – ideal für „nur noch ein Versuch“. Die Gegnerverteilung und Sprungpassagen erfordern Timing; die Bier-Ökonomie sorgt dafür, dass man nie völlig sorglos spielt. Das motiviert zum Perfektionieren von Routen, ohne frustig zu werden – besonders, wenn man Arcade-Plattformer mag. (Eindrücke decken sich mit der Beschreibung/Video-Hinweisen und Community-Berichten.)
Download & Preis
Das Spiel wird über Itch.io von Hicks angeboten – Pay-what-you-want, mit englischer und spanischer Version. Zusätzlich gibt es ein Windows-Paket (für bequemes Starten im Emulator). Für den Spectrum ist das .tap-bzw. Kassetten-Image relevant; auf der Itch-Seite sind die Dateien übersichtlich gelistet.
Einordnung & Verwandtes
Indie Retro News stellte The Goblin schon Januar 2022 vor und hob die mehreren Themenwelten, die feinen Animationen und den treibenden Soundtrack hervor – plus den herrlich absurden Trink-&-Rülps-Twist. Planeta Sinclair erfasste die wichtigsten Eckdaten für die Datenbank. Insgesamt ein frisches, humoriges 8-Bit-Projekt, das zeigt, wie lebendig die Spectrum-Szene 40+ Jahre nach Release noch ist.
Fazit
The Goblin ist ein spritziger Arcade-Plattformer mit klarer Idee, stimmigem „One-Screen-Flow“ und Ohrwurm-Sound. Wer Homebrews zwischen Ninjakul-Tempo und Mini-Stage-Taktik mag, wird hier bestens bedient. Für mich einer dieser Titel, die man „mal kurz“ anwirft – und eine Stunde später immer noch grinsend spielt.