Das CoCoSDC hat seinen Namen vom TRS-80 Color Computer. Da dieser über weite Strecken kompatibel mit dem Dragon aus Wales ist, kann es auch mit diesem verwendet werden. Für die entsprechende Einstellung gibt es DIP-Schalter auf der Platine. Bei meiner Bestellung konnte ich das bereits vor der Lieferung entsprechend für meinen Dragon 32 einstellen lassen. Gekauft habe ich das Gerät in England über den Ebay-Shop von 8Bit-Tronics für ca. 80 Euro.
Das Interface emuliert einen Dragon DOS Floppy-Controller und bietet dafür die entsprechende BASIC Unterstützung. Dazu wird eine SD oder SDHC-Karte mit bis zu 32 GB benötigt, die mit FAT16 oder FAT32 formatiert wurde. Es werden zwei Laufwerke unterstützt.
Die Verwendung ist denkbar einfach, wobei die SD-Karte mit Floppy-Images in das CoCoSDC kommt und dieses dann an den Dragon angeschlossen wird. Nach dem Einschalten des Rechners sollte die LED des Interface rot leuchten.
Hinweis
Disketten-Images für den Dragon enden mit .VDK. Dateien, die mit .DSK enden, sind für den CoCo gedacht und funktionieren nicht immer.
Wichtige Befehle und Programme
SDRIVE
- zeigt die aktuellen Laufwerks-Mappings an
- die erste Spalte zeigt die Laufwerks-Nummer an
- die zweite zeigt an, ob der Disk-Image-Modus an oder aus ist. Wenn dieser aus ist, wird ein physisches Diskettenlaufwerk verwendet, falls ein Controller vorhanden ist
- die dritte Spalte zeigt den Namen des Image an, das mit dem Laufwerk gemappt ist
- die vierte zeigt den Index der virtuellen Disk an
SDRIVE n, "Pfad Name"
SDRIVE 0, "APPS/TW64/TW64.DSK"
Damit wird das Image TW64.DSK in dem entsprechenden Pfad dem Laufwerk 0 zugeordnet
SDRIVE n,UNLOAD
SDRIVE 0,UNLOAD
löscht die Zuordnung eines Images zum entsprechenden Laufwerk
DRIVE n
DRIVE 2
macht Laufwerk 2 zum aktiven Laufwerk
DIR
zeigt den Inhalt des aktuellen Laufwerks an
hier ist LOAD & RUN oder LOADM & EXEC wie gewohnt möglich
DIR n
DIR 2
zeigt den Inhalt von Laufwerk 2 an
SDIR
zeigt den Inhalt der aktuellen SD-Karte an
SDIR "Spiele/"
zeigt z.B den Inhalt des Ordners Spiele auf der SD-Karte an.
Mit DIR können auch Wildcards verwendet werden
SDIR "Spiele/*.VDK"
zeigt alle Dateien mit der Endung DSK im Verzeichnis Spiele an.
Sollen Programm oder Spiele verwendet werden, die auf mehrere Disketten verteilt sind, ist das auch kein Problem.
In diesem Fall wird das Verzeichnis, in dem die Disketten enthalten sind (die Images müssen nummeriert sein) gemappt. Durch die Nummerierung wird automatisch das Image mit der niedrigsten Nummer zugeordnet. Mit der Taste an der Vorderseite des CoCoSDC wird die nächste Disk aktiviert, sobald es nötig ist.
DRIVE 0, “GAMES/SUNDOG/COCO3/SINSTAR”
Startdatei
Sehr praktisch ist die Möglichkeit, eine Startdatei zu konfigurieren. Damit können beim Einschalten bis zu vier Images automatisch gemappt, sowie das aktuelle Verzeichnis festgelegt werden.
Dazu muss im Root-Verzeichnis eine ASCII-Datei mit dem Namen STARTUP.CFG erstellt werden.
Hinweis: Im DOS werden die Laufwerke mit 1 und 2 angesprochen – in der Startdatei aber mit 0 und 1!
0=Nos9Lev2.vdk
1=Utils.vdk
3=GAMES/EPYX/PITSTOP.vdk
D=/Dragon/Spiele
SDC Explorer
Dies ist ein Dateiexplorer für den Dragon. Wurde die Datei heruntergeladen, muss diese in das Root-Verzeichnis kopiert werden. Diese wird dann in der vorher beschriebenen Startdatei eingetragen.
0=SDCEXP.vdk
Danach kann der SDC Explorer aus BASIC mit dem Befehl
RUN"SDCX"
gestartet werden.
Bedienung SDC Explorer
SHIFT-CLEAR: Root-Verzeichnis
SHIFT-Links/Rechts: Anfang/Ende
SHIFT-Oben/Unten – vorherige Seite/nächste Seite
SHIFT E: Ansicht umschalten
Im CoCoSDC-Handbuch wird erklärt, dass der SDC Explorer auch automatisch gestartet werden kann, was mir auf dem Dragon bisher nicht gelungen ist. Sollte einer der Leser einen Trick kennen, würde ich mich freuen.
Fazit
Das CoCoSDC ist eine tolle Hardware, die es stark vereinfacht Software mit dem Dragon 32 zu verwenden. Leider fehlen im Handbuch ein paar Hinweise auf die Unterschiede in der Handhabung zwischen dem Coco und dem Dragon. Außerdem funktioniert der Autostart des SDCExplorers am Dragon nicht.
Eine Alternative zu dieser Hardware ist das DragonMMC, das auch mit .CAS-Dateien (Kassetten-Images) und Cartridge-Dateien umgehen kann, sowie über eine Uhr verfügt. Allerdings kostet es auch das Doppelte.
Links
Handbuch und Firmware
SD-Karte mit Software (muss für den Dragon noch angepasst werden)