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Commodore Amiga 1200 [Commodore]

Dieser Rechner stand schon länger auf meiner Wunschliste, da er doch das Ende der Ära von Commodore bedeutete und auch die Krönung der Heimcomputerzeit und deren Leistungen darstellt. Ich habe nun einen der ersten Amiga 1200 – die Commodore-Version – erhalten. Es ist die Version, die ohne Festplatte ausgeliefert wurde, sich aber problemlos erweitern lies. Dazu gab es eine Maus, ein Netzteil, einen Satz Disketten und die Originalverpackung.

Amiga 1200 mit Schachtel
Amiga 1200 mit Schachtel

Geschichte
Es war 1992 als der Amiga 600 – der Nachfolger des Amiga 500 bzw. Amiga 500 Plus – zum Flop wurde. Verantwortlich waren Designfehler: kein Ziffernblock, unergonomische Tastatur und fehlende Schnittstellen. Dazu kam noch das er kaum bessere Leistungsdaten besaß als der A500Plus, da beide mit dem ECS-Chipsatz ausgestattet waren.
Im September 1992 wurde dann mit der Entwicklung einer Heimcomputer-Version des Amiga 4000 begonnen. Im Zentrum stand dabei der AGA-Chipsatz. Das Gehäuse mit 3,5“-Diskettenlaufwerk war vom A500 inspiriert. Dazu kam die externe PCMCIA-Schnittstelle und ein AT-IDE-Pfostenstecker zum Anschluss einer internen 2,5“-Festplatte. Als Hauptprozessor wurde der Motorola 68EC020 mit 14 MHz verwendet, der Speicherausbau beträgt 2 MByte Chip-RAM. Als Software wurde AmigaOS 3.0 mitgeliefert. Auf der Unterseite bietet der Amiga 1200 einen interen 150poligen Prozessorslot für Turbokarten und andere hardwarenahe Erweiterungen.
Eine Besonderheit ist der sogenannte Uhrenport auf der Hauptplatine. Ursprünglich für eine Echtzeituhr vorgesehen (daher der Name), kann hier auch allerhand Spezialhardware angeschlossen werden, wie zum Beispiel ein Catweasel Floppycontroller oder eine schnelle serielle Schnittstelle.

Amiga 1200
Amiga 1200

Leider hatte Commodore nicht genügend liquide Mittel um die Vorbestellungen (200.000 Stück) zu bedienen. Es konnten bei HP nur 100.000 AGA-Chipsätze geordert werden. Die langen Lieferzeiten verärgerten die Kunden und der in großen Mengen produzierte A600 wurde zum Ladenhüter.
Im Sommer 1993 gelang es dem A1200 die Verkaufszahlen des A500 zu übertreffen und in Europa war Commodore in Marktanteilen die Nummer zwei nach den MS-DOS-kompatiblen Rechnern.
Auf Basis dieses Rechners entstand später die Spielekonsole CD³²

AGA-Chipsatz
Die Abkürzung steht für Advanced Graphics Architecture. Der Chipsatz besteht aus drei aufeinander abgestimmten Koprozessoren. In Deutschland wurde dies auch als „AA-Chipsatz“ bezeichnet.
Die drei Chips
– Grafikprozessor Lisa (Vorgänger: Denise)
– Custom-Chip Alice (Vorgänger: Agnus)
– Soundchip Paula (wie beim Vorgänger)

Amiga 1200 Commodore Logo
Amiga 1200 Commodore Logo

Modellvarianten
Commodore-Modelle
– Commodore Amiga 1200 – Grundversion
– Commodore Amiga 1200HD – inkl. 2,5“Festplatte mit 20 oder 40MB

Escom Modelle (Amiga Technologies)
Nach der Commodore-Pleite 1994 und der Übernahme durch Escom ein Jahr später wurde der Amiga 1200 wieder gefertigt.
Die Modelle behielten die Bezeichnungen. Technisch gab es kaum Unterschiede, da die Dokumentation des Rechners fehlte oder unvollständig war. Der Soundchip Paula musste abgefräst werden um die Funktionsweise zu klären. Das Gehäuse des Escom A1200 besteht aus einem anderen Kunststoff. Das Typenlogo wurde angepasst und ein anderes Diskettenlaufwerk musste verwendet werden, da das ursprüngliche Modell nicht mehr hergestellt wurde. Die Wahl fiel auf ein veraltetes DD-Laufwerk von Mitsumi. Leider griffen einige Programme direkt auf die Hardware des Laufwerks zu und bekamen nicht die erwartete Reaktion was zu Abstürzen führte. Nachdem dies bekannt wurde, gab es einen kostenlosen Schaltkreis von Amiga Technologies der dieses Problem behob.
Die interne Festplatte hatte nun eine Kapazität von 170 MB

Für Sammler sicher ein schönes Stück Hardware. Spieler müssen das Gerät nicht unbedingt besitzen, da der A500 doch kompatibler ist. Spezielle Spiele für den A1200 die den AGA-Chipsatz ausreizen gibt es nicht viele.

Für den A1200 optimierte Spiele: https://en.wikipedia.org/wiki/Category:Amiga_1200_games
Top 10 Amiga 1200 Spiele: https://www.retrogamer.net/top_10/amiga-1200/

AmiTCP und 3COM 3c589 PCMCIA Karte (Update)

2 Gedanken zu „Commodore Amiga 1200 [Commodore]“

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