Zum Inhalt springen

Retro: Atari ST – UltraSatan (Lotharek)

UltraSatan
UltraSatan

Wer meinen Blog schon länger liest (gibt’s so jemanden überhaupt ? 🙂 ) kennt ja schon meine Berichte zur SatanDisk und zum GigaFile. Nun ist die Neuauflage der sogenannten UltraSatan erschienen. Dieses Gerät gab es länger nicht zu kaufen (außer auf Ebay zu überhöhten Preisen).
Nun wurde es vom schon von meinen Seiten bekannten, polnischen Entwickler Lotharek neu aufgelegt. Dazu hatte er sich zuerst die Erlaubnis des ursprünglichen Entwicklers Jookie geholt. Die Vorarbeiten begannen schon im Herbst des vergangenen Jahres – die Auslieferung erfolgte in der zweiten Märzhälfte.

Hier eine kurze Übersetzung der Beschreibung zur UltraSatan von Jookies Seite:

Warum der Name?

  • der Projektname ist vom Vorgängerprojekt abgeleitet – SatanDisk. UltraSatan ist der verbesserte Nachfolger zur SatanDisk – deshalb „Ultra“
  • es hat nichts mit Satanismus oder Okkultismus zu tun

Warum UltraSatan?

  • aus dem gleichen Grund wie „Warum SatanDisk?“ (MMC und SD-Karten sind billig, leise usw.)
  • es hat 2 Slots für SD/MMC Karten, ersetzt also zwei SatanDisks an einem Compuer
  • die SD/MMC Karten sind „hot-pluggable“, d.h. für den Kartenwechsel muss das Gerät nicht ausgeschaltet werden
  • hat eine batteriegepufferten Uhren-Chip
  • bis zu vier verschiedene Firmwares können geladen werden ohne das zusätzliche Hardware benötigt wird
  • es hat eine Basis-Fimrware, so dass das Gerät auch weiter laufen sollte auch wenn ein Firmware-Upgrade schief geht
  • ist schneller als die SatanDisk

Spezifikationen:

  • wird mit dem ACSI Anschluss des Atari ST verbunden
  • unterstützt MMC, DS und SDHC-Karten – geprüft mit Karten von 16MB bis 8GB
  • Treiber: ICD Pro (free) und HDDriver (kommerziell)
  • Open-Source – alle Pläne, Firmware und Sourcen sind frei verfügbar, so dass sie sich jeder selbst bauen kann
  • der Name des Gerätes kann geändert werden (der Name der angezeigt wird, wenn der Festplattentreiber die verbundenen Geräte anzeigt)
UltraSatan - Frontansicht
UltraSatan – Frontansicht
UltraSatan - Seitenansicht
UltraSatan – Seitenansicht

Auf der Seite von Lotharek gibt es eine interne und eine externe Version. Passend für den Einbau in den Atari Mega ST und Mega STE gibt es Adapter. Ebenfalls gibt es das DB19-ASCI Kabel – wird auch für den externen Anschluss benötigt. Für das externe Gerät benötigt man noch ein Netzteil mit microUSB Anschluss (wie bei Mobiltelefonen üblich).

Ich habe mir als Vorbesteller das externe Gerät gesichert – dafür gab es das ASCI-Kabel und eine vorkonfigurierte SD-Karte gratis dazu. Das Gerät macht einen hochwertigen Eindruck – die Platine ist in einem stabilen Gehäuse verbaut, das im Atari Grau gehalten ist. Auf der Rückseite gibt es einen Ein-/Ausschalter. Die SD-Karten-Slots sind einfacher Natur und nicht ganz so hochwertig wie die im GigaFile von Wolfgang Förster.

UltraSatan mit DB19-ASCI Kabel
UltraSatan mit DB19-ASCI Kabel
UltraSatan mit DB19-ASCI Kabel
UltraSatan mit DB19-ASCI Kabel

Der erste Einsatz ist praktisch Plug & Play – Gerät angeschlossen und eingeschaltet (die LED’s blinken kurz) die mitgelieferte Karte eingelegt und den Rechner gestartet. Der auf der Karte eingesetzte Treiber ICD arbeitet problemlos. Der Desktop ist schon fertig eingerichtet. Die Demos auf der zweiten Partition lassen sich ohne Problem starten. Dann habe ich in den zweiten Slot eine Karte eingelegt, die für die Gigafile mit HDDriver vorbereitet war. Rechner kurz resettet. ICD zeigt sofort die zweite eingelegte Karte und deren Partitionen an. Nach dem Start einfach die Laufwerke anmelden und schon kann man auf die Daten der zweiten Karte zugreifen.

UltraSatan - Rückansicht
UltraSatan – Rückansicht

Nächster Test: Booten mit einer Karte die mit HDDriver eingerichtet wurde – die UltraSatan und die Karte wurden noch erkannt, aber dann gab es eine Fehlermeldung: „Fehler beim Lesen der Partitionsdaten“! Nachdem ich dann versucht habe andere Karten mit HDDriver einzurichten und immer wieder am gleichen Fehler gescheitert bin, habe ich mich per Mail an Lotharek gewandt und sofort eine Antwort erhalten: der Fehler liegt wirklich bei HDDriver – als nächstes gleich Uwe Seimet (Programmierer des HDDriver) angeschrieben und ebenfalls wieder sehr schnell die aktuellste Version des Treibers „8.46“ erhalten. Den Treiber auf der vorhandenen SD-Karte einfach aktualisiert – schon klappte auch das Booten mit HDDriver!

Als nächstes habe ich mir eine zweite SD-Karte eingerichtet – kompatibel zu Windows – einfacher geht der Austausch zwischen den beiden Welten fast nicht mehr. 🙂

Man muss zum Datenaustausch nicht immer den Atari resetten – wenn man den HDDriver verwendet, wird das von dem Programm „mediachange“ erledigt.

Inzwischen gibt es auch noch einen alternativen Treiber von Pera Putnik, der auf das UltraSatan abgestimmt ist (ist nicht so vielfältig einsetzbar wie HDDriver) und kostet nur  10 €!)
Die Software gibt es hier: PP Hard Disk Drivers

Ebenso wie bei der GigaFile habe ich auch hier einen Geschwindigkeitstest mit HowFast gemacht. Was ich schon vermutet hatte, hat sich dann bestätigt: die UltraSatan ist schneller als die SuperSatan aber kann bei weitem nicht an die GigaFile heranreichen. Ich habe als Lesegeschwindigkeit Werte zwischen 700 und 800 kb/s gemessen. Die GigaFile lag hier bei fast 1.200 kb/s.

UltraSatan - HowFast mit SanDisk SD-Karte
UltraSatan – HowFast mit SanDisk SD-Karte
UltraSatan - HowFast mit Transcend SD-Karte
UltraSatan – HowFast mit Transcend SD-Karte

Ein toller Nebeneffekt – die auf der UltraSatan eingebaute Uhr – auf meinen Atari habe schon längst alle Uhren den Geist aufgegeben – mit der Satan wird das umgangen. Es gibt ein kleines Programm mit dem die Uhr eingestellt werden kann. Wenn dann die passende Software auch noch im AutoStart-Ordner ist, wird die Uhr immer auf dem aktuellen Stand gehalten.
Die Software ist hier zu finden: UltraSatan Uhr

UltraSatan am 1040STE
UltraSatan am 1040STE

Kleines Fazit:
Ein super Gerät – für den schnellen Datenaustausch mit der PC-Welt optimal geeignet. Wer auf Geschwindigkeit wert legt, kommt weiterhin an der GigaFile nicht vorbei!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert